Samstag, 23. März 2013

Mittwoch 21. März Tunis - Qurbous (Korbous) 56 km - On the road again ... und warum wir nicht wild campen ... und einiges zur Sicherheitslage in Tunesien

Mit starkem sehr kaltem Rückenwind aus dem Norden radeln wir im Sonnenschein bei 21 Grad durch die grüne Frühlingslandschaft der Halbinsel von Cap Bon.

Landwirtschaft und Vogelgeschwitscher rund herum,  nachdem wir den Verkehr von Tunis und der Hauptstraße hinter uns gelassen haben. Wir wagen uns auf die für den Autoverkehr gesperrte Küstenstraße und kommen gerade so durch. Die Straße ist an vielen Stellen ins Meer gestürzt.  Es muss hier heftig geregnet haben.

Aus Gabys Tagebuch:

"Wir verlassen die schreckliche Herberge, die erst so schön aussah. Es dauert wie immer eine Weile, bis wir aus der Großstadt raus finden. Aber dank Navi und Himmelsrichtung geht es dann recht gut.

Wir radeln die RN 1 entlang, die zwar ziemlich befahren ist, aber keine Raser und Drängler hat. Die Tunesier sind deutlich entspannter unterwegs.

Der Rückenwind bringt uns gut voran. Nach ca. 30 km verlassen wir die RN 1 und biegen ab ins Richtung Soliman und Mittelmeer. Ab jetzt bläst uns der kräftige Nord-Ost-Wind entgegen.Aber es fühlt sich gut an mal wieder auf dem Rad zu sitzen.

Jetzt geht es durch eine durch Agrikultur geprägte  grüne Landschaft. Blühende Wiesen rechts und links, auf denen Schafe und Ziegen weiden. Kurze Pause in einem Straßenkaffee, dessen Besitzer Deutsch spricht.

Anschließend befahren wir eine kleine Straße und viele deuten uns an auf der Hauptstraße zu bleiben. Aber wir wollen am Meer entlang fahren. Die kleine Küstenstraße führt uns durch eine wildromantische Gegend. Rechts und links Maulbeer-Büsche und hohe Berge rechter Hand. Plötzlich merken wir, warum dieser schöne Weg gesperrt ist. Die Straße ist von Gesteinsmassen verschüttet und zum Teil abgerochen und ins Meer gerutscht. Wir müssen die Räder einzeln über die Abbruchkante schieben.

16 Uhr, Korbous ist erreicht. Sitzen in der untergehenden Sonne hoch über dem Meer und gönnen uns ein leckeres Abendessen. Hier in diesem von Bergen umgebenen Ort gibt es nur zwei Hotels. Das erste ist voll, denn in Tunesien sind Ferien. Das andere ist teurer und mit 80 Dinar 40 € für DZ Ü und miserables Frühstück überteuert, wie sich am nächsten Morgen rausstellt, es ist aber zu spät um weiter zu fahren. Korbous liegt in einer schönen Bucht umgeben von Bergen vor dem Naturschutzgebiet von Cap Bon."

Album Gaby

Anmerkung Wolfgang:
Auch Camping statt Hotel ist nicht möglich und Wild-Campen kommt in Tunesien für uns nicht in Frage, vor allem aus Sicherheitsgründen. Wir wurden schon in Tunis vom Manager der Jugendherberge gewarnt, nach Einbruch der Dunkelheit durch den unbeleuchteten Souk zu laufen. Wir sollten abends besser ein Taxi nehmen. 

Das entspricht den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes für Tunesien, wo die Kleinkriminalität wohl zugenommen hat.

---Hinweise AA vom 14.3.13 ---
"In der Hauptstadt Tunis und dem gesamten östlichen Küstenbereich einschließlich Djerba, der von Touristen frequentiert wird, aber auch in den meisten Regionen im Landesinneren ist die Sicherheitslage weitgehend stabil. Es ist allerdings – im Vergleich zu früher – mit erhöhter Kleinkriminalität zu rechnen; außerhalb der Hotelanlagen wird deshalb zu erhöhter Vorsicht, insbesondere im Hinblick auf Diebstähle, geraten.
...
Die Kriminalitätsrate ist in Tunesien vergleichsweise gering, (aber) Reisen auf dem Landweg sollten nach Möglichkeit so geplant werden, dass das Ziel vor Einbruch der Dunkelheit erreicht werden kann."


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