Abends werden wir vom Hotelbesitzer zur Hochzeitsfeier des Bruders seiner Schwägerin eingeladen. Wir werden vom Brautvater mit Küsschen rechts und links herzlich begrüßt und köstlich bewirtet. Das Essen wird vom Bautvater und unserem Hotelbesitzer, beide in einfacher Alltagskleidung, in einer riesigen offenen Art Markt- oder Messe-Halle am Rande der Feierlichkeiten serviert.
Es ist im Gegensatz zu deutschen Festessen einfach, aber sehr vielfältig und schmackhaft. Dazu Wasser in den großen 1,5 Liter-Flaschen. Kein Tropfen Alkohol. Nur ganz versteckt am Rande der Gesellschaft entdecken wir später einige Helfer mit Efes-Bierflaschen.
Serviert wird auf Plastik-Geschirr, das nach den Essen samt Papier-Tischdecke mit einem Schwung elegant entsorgt wird. (Die Plastik-Tüten und -Flaschen-"Kultur" in der Türkei ist ein eigenes Kapitel.)
300 Gäste feierten und tanzten an diesem 3. Tag der Hochzeitsfeier, begleitet von einer Kapelle. Enttäuschung, weil nicht 500 kamen.
Der Ablauf, z.T. wie bei uns: Hochzeitsmarsch, Standesamtsprozedur an Ort und Stelle öffentlich, Eröffnungstanz des Brautpaares, Tanz der Gäste (beim langsamen Teil haben wir sogar mitgemacht) und Hochzeitstorte schneiden - hier mit türkischem Säbel.
Ein Höhepunkt ist das Überreichen der Geschenke. Die Gäste stellen sich an und behängen die Braut mit Goldschmuck und den Bräutigam mit Geldscheinen, die auf eine lange Schärpe oder an den Anzug geheftet werden.
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