Sonntag, 28. April 2013

Sonntag 28. April 2013 Murcia - Monteagudo 7 km

Abbruch der Etappe wegen starkem Dauerregen und kräftigem, kalten Gegenwind aus Nordost.

Zunächst sind wir heute tapfer durch den Regen nach Alicante gestartet. Aber nach der Reparatur von Gabys 5. Reifenpanne auf dem Vorderreifen waren wir so ausgekühlt, dass wir nach 7 km in das nächste kleine Hotel flüchteten.

Wir sind also bei den oft noch kühlen Temperaturen und Sturmtiefs in Europa gelandet. Nach Afrika wollen wir aber nicht mehr zurück.  Wir freuen uns, auf dem Heimweg zu sein.

Album Gaby

Album Wolfgang

Samstag, 27. April 2013

Samstag 27. April 2013 Totana - Murcia 53 km

Um 7:30 Uhr fängt es an zu regnen, aber nach 1 Std. kommt die Sonne wieder raus.  Wir verbummeln den Vormittag und warten bei HR 1-Internetradio mit unserer geliebten Marion Kuchenny und Werner Reinke bis das Zelt wieder trocken ist.

Um 11:30 Uhr sind wir (endlich) startbereit.  Es geht zunächst direkt entlang der Autobahn in Richtung Murcia auf der Landstraße N-340a und über die "via de servicio", Service-Straßen, die uns helfen weiterzukommen, wenn die Nationalstraßen enden oder sonst wo hingehen.

Dann entdecken wir in Librilla sehr schöne Nebenstraßen (RM-603 und RM-604) durch duftende Zitronen- und Apfelsinen-Plantagen. So macht Radfahren richtig Spaß.

Album Gaby

Ein Gewitter zwingt uns dann aber, doch nach Murcia reinzufahren und uns in ein Hotel zu flüchten. Kein Campingplatz in der Nähe.

Morgen werden wir wieder vor Alicante an  der Mittelmeer Küste mit vielen Campingplätzen sein.

Freitag, 26. April 2013

Freitag 26. April 2013 Guadix - Lorca 154 km Bus und Lorca - Totana 25 km Rad

... auf den Campingplatz Totana.

Die Touri-Information in Lorca ist um kurz nach 14 Uhr (mal wieder) vorzeitig geschlossen. 

Weil wir kein vernünftiges Hostel finden, fahren wir im Sonnenschein einfach weiter Richtung Murcia. Starker Gegenwind aus Nordost und Wolkenwände bauen sich drohend vor uns auf. 

Aber wir kommen bergab durch ein breites Tal flott voran.  Die Nationalstr. A-340 läuft brav neben der Autobahn her, so wie es sein soll, aber zwischen Guadix und Lorca nicht der Fall ist, weswegen wir den Bus nehmen mussten.

Der Busfahrer der Andalucia ALSA hätte unsere Räder beinahe nicht mitgenommen, obwohl wir die Vorderreifen schon ausgebaut und die Lenker quergestellt hatten. Wir sollten sie in Karton einpacken.  Nach einem wütenden Telefonat anscheinend mit der Zentrale war auf einmal Platz im Kofferraum.

Hätte das nicht geklappt,  wäre uns nichts anderes übrig geblieben, die ServiceStraßen und Feldwege entlang der Autobahn und weite Umwege ins Gebirge zu fahren oder doch verbotenerweise die Autobahn auf dem Seitenstreifen nach Baza zu befahren.

Noch ein Tag länger in Guadix geht nicht.  Es kommt  zum Sonntag eine Kältefront mit 1 Grad und Schneeregen nach Guadix (915 m). Heute morgen waren schon frische 7 Grad.

In Totana auf 300 m ist es deutlich wärmer mit über 20 Grad.

Album Gaby

Album Wolfgang

Donnerstag, 25. April 2013

Donnerstag 25. April 2013 Guadix - Sightseeing

Wir machen einen Spaziergang auf einen der vielen für Touristen eingerichteten Aussichtspunkte und müssen aufpassen, nicht von den Reisebussen überfahren zu werden,  die sich durch die engen Gassen quetschen.

Die "Höhlenbewohner" stellen ihre kitschig bis modern eingerichteten Wohnungen für Besichtigung zur Verfügung. "In das weiche Kalktuff- und Lössgestein sind ca. 2000 Wohnhöhlen gegraben, in denen je nach Quelle 4000 bis 10.000 Menschen leben." ? ! (Wikipedia) Guadix hat 20.000 Einwohner.

Album Gaby  - Besichtigung eines Höhlenhauses

Album Gaby - Guadix und unser 2*Hotel (60 € DZ Ü F)

Album Wolfgang  - Höhlenstadt Guadix

Rund um Guadix kann man tolle Touren Richtung Rio Fardes, die Sierra de Baza, Carcavas und die Tuffstein-Mondlandschaft der Bad Lands, in den Megalithpark von Gorafe usw. usw. machen, aber besser nur mit Auto oder Motorrad.

Mittwoch 24. April 2013 Granada - Guadix 60 km

... und gefühlte 2000 Höhenmeter (nach Google Maps 1622 hm) durch eine phantastische Landschaft auf der kleinen Bergstraße GR-3201 in die Stadt der Höhlenwohnungen Guadix  (Wikipedia), das seinen Namen aus dem Arabischen "Guadadh-Haix" ( Fluss des Lebens) erhalten hat.

Nach der Überquerung eines Passes bei 1300 m, wo wir Fotos mit einem Senior und seinem 8 kg Carbon-Rennrad machen, glauben wir bei  einem Cappuccino in La Pezza, wir hätten es geschafft.  Aber die letzten 22 km geht es noch einmal kräftig in die Vollen über zwei Bergrücken und durch einen Canyon, bevor wir in die noch beeindruckendere Höhlen-Landschaft der Hoya de Guadix (949 m) einfahren.

Wir sind im Norden der Schnee-Gipfel der Sierra Nevada in einer Landschaft von zerklüfteten Ton- und Tuff-Formationen gelandet. Einfach klasse. Diese Anstrengungen haben sich gelohnt.

Es ist inzwischen 17 Uhr. Fast eine Stunde brauchen wir mangels Beschilderung, die Touri-Info zu finden.  Irgendwie nur Fremde hier und ahnungslose Einwohner.  Wir kein Spanisch,  die kein Englisch.  Auch Google Maps ist keine echte Hilfe - wieder einmal. 

Guadix ist anscheinend ein klassischer Touristenort für Auto-Reisende und Reisebusse. Kein Campingplatz. Nur sauteure Hotels. Ist uns aber heute egal, so müde wie wir sind.

Abends bei Pasta, Rindersteak  und einem guten Rotwein den grandiosen Sieg der Dortmunder Borussia über Real Madrid in einem feinen Restaurant gefeiert.

Album Gaby  - 47 Landschaftsfotos


Dienstag 23. April 2013 Granada 2. Tag 10 km - Organisationstag

Wir fahren kreuz und quer durch die Stadt: Fahrradcheck,  Movistar Telefonkarte für Wolfgangs Handy und Tourenplanung durchs Hinterland Guadix - Baza - Lorca.

Das Probem ist, dass wir mit dem Rad nicht auf die Autobahn dürfen und die Nationalstraßen wegen vieler Berge und Flusstäler nach Norden oder Süden in die gebirgige Pampa gehen, wenn überhaupt, oder einfach an der Autobahn enden.

Auf einer Polizei Station bekommen wir durch zwei Polizisten, die begeisterte Radfahrer sind (Rennrad und Mountainbike),  pdf-Kartenmaterial der Regionalverwaltung:
http://www.juntadeandalucia.es/viviendayordenaciondelterritorio/www/jsp/guia_carreteras/mapa.html

Wir könnten auch die Secondary Roads (Seitenstreifen!?) an der Autobahn über 20 km oder so fahren. Dann ginge es aber wieder ins Gebirge. Ist uns mit unserem Gepäck zu riskant.

Recherchen in MapMyRide, Opencycle maps und www.radreise-forum.de sowie in Google-Maps und -Earth  ergeben keine Ergebnisse für Radwanderer wie uns. Überhaupt wird hier nur mit Rennrad und Mountainbike oder mit geführten Touren incl. Gepäcktransport gefahren.

Kurzum, wir werden wohl den ALSA-Bus von Guadix nach Lorca nehmen müssen. Vor Alicante an die Küste zurück wollen wir nicht.

Dann versuchen wir unsere American Express US$-Traveller Schecks einzulösen. Mindestens 5 Banken,  weigern sich. Viva Espania! Zum Glück liegen die Banken alle in einer Straße.  Die Rural Bank tauscht schließlich für 12 € Kommission.  Danach erst entdecken wir eine Western Union Wechselstube: 6 € Kommission. Gut zu wissen für die nächsten Schecks. 

Wegen der Siesta von 13-17 Uhr haben wir viel Leerlauf und genießen das kühle, aber sonnige Frühlingswetter mit 16-20 Grad. Granada liegt immerhin 730 m hoch.

Album Gaby - Hostel Oasis

Album Gaby - unterwegs in Granada


Montag, 22. April 2013

Montag 22. April 2013 Granada 1. Tag Alhambra

Stehen früh auf, um rechtzeitig um 8:30 Uhr unsere über das Hostel reservierten Eintrittskarten zu holen. Gute Idee mit der Reservierung. Wir können an der 100m langen Schlange vorbei direkt in die "Rote Festung", seit 1984 Weltkulturerbe und für Wolfgang auch ein Monument des Machtkampfes zwischen Islam und Christentum im Mittelalter.

Album Wolfgang - 80 Fotos mit mehr oder weniger qualifizierten Kommentaren

Album Gaby - 49 Fotos

Titelfoto soll die große Bedeutung des Wassers im Islam symbolisieren.


Montag 22. April 2013 Mischisradtouren: bisher 7045 Radkilometer

... wobei wir aus Sicherheitsgründen, oder wenn es zweckmäßiger ist, auch Bus, Bahn oder Flugzeug nehmen.

Europa 02.06. - 15.09.2012
3,5 Monate 4068 km

Türkei 18.09. 24.11.2012
2,5 Monate 1014 km

Israel 08.12.12 - 08.02.13
3 Monate 641 km

Ägypten 12.02. - 18.03.13
5 Wochen 442 km

Tunesien 18.03. - 11.04.13
3,5 Wochen 639 km

Marokko 12.04. - 13.04.13
2 Tage 10 km in Casablanca und Tanger auf dem Weg nach Spanien mit Flug und Bus

Spanien 13.04. - 21.04.13
bisher 231 km

Gesamt bis 21.04.2013
7045 km


Montag 22. April 2013 Unsere Tunesien-Tour 639 km vom18.03. - 11.04.13

... mit dem Rad

18 km 18.03.13 Tunis Airport - Medina

56 km 21.03.13 Tunis - Korbous

66 km 22.03.13 Korbous - El Haouaria

5 km 23.03.13 El Haouaria

66 km 24.03.13 El Haouaria - Korba

43 km 25.03.13 Korba -Hammamet

85 km 28.03.13 Hammamet - Sousse

20 km 29.03.13 Sousse

8 km 30.03.13 Sousse

80 km 02.04.13 Sousse - Mahdia

54 km 03.04.13 Mahdia - El Jem

71 km 04.04.13  El Jem - Sfax

  6 km 05.04.13 Sfax

41 km 07.04.13 Sfax - Insel Kerkennah

10 km 09.04.13 Tozeur

10 km 10.04.13 Tozeur
--------
Gesamt 639 km

Einige Strecken mit Bus, Bahn oder Flugzeug, vor allem aus Sicherheitsgründen oder weil es einfach zweckmäßiger war:

01.04.13 Kairouan Minibus 50 km einfache Strecke ins Landesinnere

08.04.13 WüstenOase Tozeur Richtung Algerische Grenze 290 km Bahn

10.04.13 Salzsee Chott El Jerid 30 km einfache Strecke mit Taxi und Guide

11.04.13 Innlandsflug Tozeur - Tunis auf dem Weg nach Marokko


Sonntag, 21. April 2013

Sonntag 21. April 2013 Motril - Granada 73 km

We starten unsere Bergtour um 8:30 Uhr und sind um 17:30 Uhr im Hostel in der Altstadt Granadas. Wir haben zum Glück reserviert und Karten für die Alhambra über das Hostel per Internet organisiert. 

Die Route geht durch ein Flusstal mit wunderbarer Landschaft auf der alten Nationalstraße N-323. Besonders schön der Canyon am Anfang und die schneebedeckten 3000er der Sierra Nevada am Ende.

Eine anstrengende Etappe mit 1800 Höhenmeter, aber zum Schluss vom Pass 865 m eine schöne 10 km -Abfahrt nach Granada rein.

Suchen einen Italiener für Pasta. Hat geschlossen.  Mit der spanischen Tapas-Küche müssen wir uns noch anfreunden.  Uns stören vor allem  die Pommes, die  laufend als umfangreiche Beilage serviert werden. Und auch ans Schweinefleisch müssen wir uns erst noch gewöhnen.  Werden wohl mehr vegetarisch bestellen müssen.

Album Wolfgang

Album Gaby


Samstag, 20. April 2013

Samstag 20. April 2013 La Herradura - Motril 27 km

Wir entscheiden uns für "Kurz-Lang" nach Granada,  d.h. heute kurz bis Motril 27 km und morgen ca. 66 km lang hoch bis Granada auf über 700 m. Warum?  Wir haben zwischendrin keinen Campingplatz gefunden und die Suche nach einem Hotel in der Pampa ist uns zu riskant.

So sind wir heute in einem schönen Hostel in Motril gelandet und schlafen kräftig aus, um morgen ab 8 Uhr unsere erste Bergetappe seit langem anzugehen.

Album Wolfgang

Album Gaby


Freitag, 19. April 2013

Freitag 19. April 2013 Malaga - La Herradura 73 km

Planänderung: Wir stellen fest, dass die Küstenstraße sehr gut zu radeln ist. Viele Promenaden und sogar einige schöne Radwege.

So biegen wir in Torre del Mar nach 34 km nicht in die nebelverhangenen Berge der Sierra Tejada nach Arenas del Rey ab, sondern folgen dem Rat von Radlerfreund Heino, erst in Motril nach Granada in die Berge zu fahren. Diese kommen uns am Ende der Tour schon ein wenig zu uns an die Küste.

Album Wolfgang

Album Gaby


Donnerstag, 18. April 2013

Donnerstag 18. April 2013 - Malaga Stadtbummel

Malaga ist eine Reise wert.

Album Gaby - 1. Tag Malaga

Album Wolfgang - 50 Fotos vom Stadtbummel

Titelfoto: El Cenachero
Dieser Fischverkäufer ist ein Wahrzeichen Málagas, eine historische Figur. Er hält das Gleichgewicht zwischen seinen beiden Schalen mit Fischkörben (cenachos). Wenn er früher Fisch auf der Straße verkaufte, ließ er dabei die Körbe "tanzen", die er sich über die Schultern oder Ellenbogen hängte.


Mittwoch, 17. April 2013

Mittwoch 17. April 2013 21 km Rad - Tarifa-Malaga Bus 177 km

Stehen um 6 Uhr auf, um den Bus in Tarifa nach Malaga um 8:40 Uhr zu bekommen.  Es ist noch stockdunkel.  Die Sonne geht erst um 7 auf. Um 5 Uhr ist der Levante mit kräftigem Sturm aufgewacht.

Wir machen uns um 7:30 auf die 7 km-Strecke zu Busstation. Der Gegenwind ist ein Sturm, wie wir ihn noch nie erlebt haben. Er fegt uns so stark entgegen, dass wir teilweise absteigen müssen. Einmal werden wir von einer Böe auf die Straße gedrückt. Zum Glück kein Auto auf der Landstraße. 

Den letzten Kilometer auf der stark befahrenen Landstraße schieben wir sicherheitshalber.  Für die 7 km brauchen wir 50 Minuten.  An eine Radtour nach Malaga mit diesem Gegenwind ist nicht zu denken.

Der Bus nimmt uns mit. Die Vorderräder müssen wir rausnehmen, damit Platz für anderes Sperrgut wie Surfbretter ist.

Um 11:30 Uhr sind wir nach einer gebirgigen Fahrt auf Autobahnen in Malaga.  Gut, dass wir diese Strecke nicht mit dem Rad gefahren sind.

Album Gaby - Busfahrt

Malaga überrascht uns mit seiner Schönheit.  Wir checken in einem modernen Hostel in der wunderbaren Altstadt ein und werden zwei Tage bleiben.

Album Gaby - Hostel Oasis


Dienstag, 16. April 2013

Dienstag 16. April 2013 Tarifa 3. Tag

Aus Gabys Tagebuch: "Sind froh uns fürs Bleiben entschieden zu haben. Die Wäsche war am Morgen noch patschnass und wir haben Zeit unsere Mails und den Blogs fertig zu machen.

Genießen den Nachmittag am Strand, denn der Levante scheint sich auszuruhen. Beobachten die vielen Kite-Surfer. Beati treffen wir auch wieder und er staunt, dass wir noch da sind.

Abends gemütlich in unserer I-net Ecke. Die Taschen sind schon gepackt und wir staunen wieviel Platz plötzlich noch ist. So können wir morgen Früh in Ruhe unser Zelt verpacken und nach Tarifa zur Busstation radeln in der Hoffnung, dass wir mitgenommen werden."

Album Wolfgang


Montag 15. April 2013 Tarifa 2. Tag 25 km

Aus Gabys Tagebuch: "Der starke Wind hat über Nacht nachgelassen. Wir radeln vergnügt nach Tarifa. Schalter der Busstation ist noch geschlossen, öffnet um 14 Uhr. Also weiter zum Touri-Büro. Hier auch kein Glück. Also wieder zurück zur Busstation und informieren uns über eine Möglichkei nach Malaga zu kommen.

Treffen Beat, halten ein Schwätzchen und machen ein Foto in einem Sport-Shop, wo T-Shirts und Pulli mit seinem Dwarf8-Zwerg verkauft werden.

Wird langsam Zeit fürs Touribüro. Radeln runter in die schöne Altstadt und plötzlich ist mal wieder mein Vorderreifen platt. Ergebe mich in mein Schicksal und klebe den 3. Flicken auf den Schlauch. Soviel zum Thema "Unplattbarer Reifen".

Dann ist es auch schon 16 Uhr und das Touribüro ist geöffnet. Decken uns mit Karten ein und weiter gehts zur Post. Hier schicken wir mal wieder 5 kg überflüssiges Gepäck nach Hause. Teuer genug für 50,00€, aber es ist es uns wert. Denn auch die spanischen Berge sind nicht ohne.

Hungrig  gehen wir zum Fischrestaurant "La Pescaderia", das uns Beati empfohlen hat. Ein wirklich guter Tip. Satt und leicht beschwippst gehts an die südlichste Spitze Europas. Hier treffen der Atlantik und das Mittelmeer getrennt durch eine kleine Halbinsel aufeinander.

Der Levante hat wieder Fahrt aufgenommen, was die vielen Surfer freut. Sie liegen auf ihren Brettern und warten auf DIE Welle. Wir werden fast vom  Weg geblasen.

Nach einem leckeren Kaffee machen wir uns auf den Weg zum Campingplatz. Mit Rückenwind richtig angenehm.

Sitzen abends an unseren Berichten und stellen fest, dass wir nicht fertig werden und die Wäsche nicht mehr trocken wird, weil der blöde Levante nachgelassen hat.

Also beschließen wir noch einen Tag zu verlängern, vor allem, weil es hier richtig schön ist."

Album Gaby


Sonntag 14. April 2013 Tarifa 1. Tag

Album Wolfgang - Camping Valdevaqueros sehr empfehlenswert; 16,80 € Sonderpreis für uns mit Strom auf Caravanplatz. Super Service. Chef spricht gut Deutsch.

Dank an Mario Apel aus Berlin
www.wickedtravel.de
für diesen Tipp!

Wir genießen den europäischen Camping-Standard, lassen uns den heute extrem stürmischen Levante (Wikipedia) am Strand bei den KiteSurfern um die Ohren sausen und freuen uns bei Sonne und 25 Grad über den spanischen Frühling. 

Album Wolfgang - Strandspaziergang

Album Gaby - Strandspaziergang

Abends in der Pizzeria wieder leckere Pasta und ein wenig Frust über die katastrophale Eintracht.


Samstag 13. April 2013 12 km Rad - Überfahrt nach Tarifa - Spanien - Europa

Tagebuch Gaby: "Nachdem endlich alle Formalitäten erledigt waren und wir auf der Fähre sind, suchen wir uns einen schönen Platz an Deck. Wolfgang unterhält sich angeregt mit dem Nachbarn, zuerst auf Englisch. Es stellt sich aber raus, dass er aus Deutschland ist und schon 20 Jahre in Tarifa lebt und dort  arbeitet, als "Betrugswirt", äh Betriebswirt. Er gibt uns tolle Tipps für Tarifa und unsere Tour durch Spanien.  Alles mit genauen Zeichnungen in  Wolfgangs Notizbuch. Die beiden tauschen Visitenkarten aus.

Beat hat das Logo des Zwergs DRWARF8 designed und vertreibt es auf T-Shirts etc. www.dwarf8.com
Er ist begeisterter Motorrad-Fahrer und Windsurfer. Wir werden ihn noch öfters treffen.

Ich halte gespannt Ausschau nach der spanischen Küste. Es weht ein kräftiger Wind. Wie Beat unser Nachbar erklärt, ist das der Levante. Ein Wind aus Osten, der durch die Meenge von Gibraltar braust. Von Mai bis Oktober. Heute sei Windstärke 8. Und tatsächlich wird man fast umgeblasen, wenn man an die Reeling geht.

Um 16 Uhr betreten wir seit 8 Monaten wieder europäischen Boden.
Ich bin richtig happy und Wolfgang auch. Nur ist er deutlich ruhiger.

Machen uns auf den Weg zum Camping-Platz Valdevacqueros. Beati hat uns genau den Weg aufgezeichnet und uns mit noch vielen anderen nützlichen Tips versorgt, wie z.B. ein gutes Fischrestaurant, Busstation und wo es gute Pizza gibt. Der kräftige Rückenwind schiebt uns voran. Wenn da nicht das satte Grün und die herrliche Umgebung wäre. Halten immer wieder an, um Fotos zu machen.

Zum Glück wird es erst um 21 Uhr dunkel. Aber um 18 Uhr erreichen wir Valdebaqueros. Das Zelt steht schnell. Wir staunen immer noch.
Abends ab in die Pizzeria. Eine gute Wahl.

Fallen müde und zufrieden auf unsere Matten. Die erste Nacht seit Israel im Zelt."

Album Gaby - Überfahrt

Album Gaby - Ankunft Campingplatz


Samstag 13. April 2013 Tanger Marokko - Fähre nach Tarifa Spanien

Wir schlafen erstmal aus. Frühstück mit Blick auf den entstehenden Yachthafen und rüber nach Europa.  Wir freuen uns nach 2 Monaten Afrika.
Auf dem Weg zum Hafen werden wir vom ersten "Agenten" der diversen Fährbetriebe abgefangen.  Wir müssten unbedingt drüben im Büro buchen,  wenn wir noch eine Fähre bekommen wollten. Preis viel günstiger als bei anderen.  Welcher Preis?  Blah, blah, blah ... in höllischem Tempo. Der Finger geht die Preise auf dem Flyer blitzschnell auf und ab. Hektik verbreiten gehört zum Geschäft.  Wir verstehen Bahnhof. Komisch, dass sie bei Preisauskünften immer so unpräzise werden. Wir sagen "Nein danke" und fahren weiter.  Das kann ja heiter werden.

Dann fahren wir in den Fährhafen ein auf der Suche nach einer Public Ferry. Pustekuchen. Wir lassen erstmal wieder die Agenten stehen.

Gaby checkt den Preis in der "blauen Privat-Agentur", ich in der roten. Sie wollen sofort die Pässe sehen. Die Frage nach dem Preis wird unklar beantwortet und ist auf der Preisliste nicht nachvollziehbar.

In Gabys Agentur gibt es eine klarere Preisauskunft: 300 Dirham 30 € pro Person und 150 DH 15 € pro Rad. Wolfgangs Frage nach einer Preisliste führt zu einem hektischen (vergeblichen) Durchsuchen aller Schubladen. Schließlich bekommen wir den Kinder-Preis von 200 DH. Später erfahren wir, dass wir mit den jetzt insgesamt 70 € günstig über die Straße von Gibraltar gekommen sind.

Für ein Motorrad werden z.B. 50 € abgezockt. Es herrscht hier eine Art Börsensystem mit Kontingenten, die an die Privat-Gesellschaften gegeben werden. Alles scheint frei verhandelbar.

Jedenfalls werden wir plötzlich wieder von zwei Agenten "betreut", die hektisch Druck machen. Die Fähre würde gleich abfahren. Sie schnappen unsere Pässe und füllen den gelben Zettel für die Border-Controll aus. Als wir fragen, wie es jetzt weiter geht, ist der eine verschwunden und der andere hält die Hand auf. Wir lassen ihn stehen und schieben über die "Grenze" und wollen auf die abfahrbereite Fähre. 

Nee, nee, ihr müsst erst zur Border-Police mit Euren Pässen, sagen die ServiceBoys der Fähre.  Aber schnell, schnell. Dort stehen mindestens 20 Leute und die Beamten hinter der Glascheibe machen keineswegs schnell, schnell. Als wir dort fertig sind, ist die Fähre natürlich weg. Die nächste fährt in zwei Stunden. 

Wolfgang hat die Schnauze voll und fängt an rumzubrüllen, was das hier für eine Chaos-Organisation sei ...
Erschrocken versuchen sie ihn zu beruhigen, was auch mit dem Angebot, erst mal Kaffee zu trinken, auch gelingt.

Wir sind uns schnell einig, dass die Ticket-Verkäufer da vorne an dem Chaos schuld sind und Wolfgang erzählt einem jungen Mann der gut Englisch kann,  was wir mit der Marokkanischen Eisenbahn erlebt haben. Ungläubiges Kopfschütteln,  als er es seinen Kollegen weiter erzählt. Aber irgendwie verstehen sie jetzt Wolfgangs Wutausbruch besser. Sind jedenfalls ganz freundlich und wir genießen die Sonne und schlürfen unseren Minztee.


Freitag 12. April 2013 Busfahrt durchs grüne Marokko

Wir trauen unseren Augen nicht. Grüne Landschaften entlang der Atlantikküste Richtung Tanger. Es hat hier anscheinend lange heftig geregnet,  jetzt blüht der Frühling.  Die Sonne geht gegen 21 Uhr unter - in den schönsten Farben über dem Atlantik. Wir erholen uns allmählich.

Nach einer halben Stunde Rast in Rabat fährt der Bus durch. Pinkelpause auf Nachfrage. Um 21:30 sind wir in Tanger und werden am Terminal von einem Herrn, anscheinend von der Bus-Company, in Empfang genommen und informiert, wo der Hafen und günstige Hotels sind.

Welche Wünsche wir sonst noch hätten?  Erst mal was essen.  Er geht mit uns zum Terminal-Restaurant und bestellt alles für uns und ist dann verschwunden ohne Bakschisch zu verlangen. Wir sind angenehm überrascht. Gegen 23 Uhr erreichen wir die Hafen-Promenade, eine ausgedehnte Disco-Meile mit allerhand Volk. Wir checken für knapp 50 € im anscheinend günstigsten Hotel Sharf ein.


Freitag 12. April 2013 Busfahrt der besonderen Art mit Ghazala Tours

Fortstzung: Da taucht ein junger Mann auf, sieht ein bisschen verwildert aus, so wie wir inzwischen,  und führt uns im Eilschritt zu einem riesigen Bahnhofsgebäude hinter den Sportfeldern, das Bus-Terminal, kaum zu übersehen und doch nicht entdeckt.  Wir spurten durch die Halle zum Bus nach Tanger, der gerade losfahren will.

Jetzt passiert in 3 Minuten alles gleichzeitig: Preis erfragen,  bezahlen mit unseren 5-Euro-Notfall-Scheinen, Ticket in die Hand gedrückt,  Räder mit Gepäck einfach so in den Bus-Kofferraum geschoben, während der Fahrer schon zur Abfahrt zurücksetzt und durch kräftige Schläge auf die Karosserie gestoppt wird.

Gaby will immer noch zurück zum Ibis Hotel am Bahnhof, während Wolfgang schon einen Platz im voll besetzten Bus sucht. Zum Glück sammelt Gaby Wolfgangs Lenkertasche samt Portemonnaie vom Boden auf.

Da fällt Wolfgang noch ein: Bakschisch für den jungen Mann. Also mit dem letzten 20-Dirham-Schein wieder zurück zur Busfahrer-Tür.  Der junge Mann steht da draußen tatsächlich erwartungsvoll und scheint mit dem Trinkgeld zufrieden, das Wolfgang ihm aus dem rollenden Bus reicht.

Geschafft. Durchatmen. Wir bekommen unser Wechselgeld in Dirham zurück. Kosten pro Person 8 € und pro Rad 5 € für 340 km im bequemen Reisebus in 5 Stunden nach Tanger. Ist doch ok. Die Bahn kann uns den Buckel runterrutschen.

Auch Gaby ist nun froh, dass es schneller gen Spanien geht. Nur dass wir im Dunklen ankommen und kein Quartier haben,  macht uns ein wenig Sorgen.

Nur dies eine Foto von der gesamten Aktion.


Freitag 12. April 2013 Casablanca - Tanger Bus 340 km

Auf dem Weg in die City zeigt uns der Taxifahrer das Bus-Terminal.  Bus oder Bahn? Wir entscheiden uns für die Bahn, weil wir Gutes von der Marokkanischen Eisenbahn gehört haben.

Um 14 Uhr sind wir am Bahnhof. Zug nach Tanger 15:45 Uhr. Freitag ist  Feiertag.  Lange Schlange am Ticketschalter. Aber schnelle Jungs dahinter. Riesen Schild "Mastercard". Will bezahlen. No, only cash. Anweisung der Direktion.

Räder?  Gepäckabteilung? Dahinten! Dort: Räder no! Personen ja !!!??? Wir werden im Wechsel von drei, vier Bediensteten und vielen freundlichen Menschen, die helfen wollen, mindestens 3x rund um den Bahnhof und durch die Bahnhofshalle mit staunendem Publikum geführt, auf der Suche nach der Lösung für einen Fahrrad-Transport nach Tanger. Filmreif. Slapstick.

Schließlich landen wir, nachdem unsere Räder über alle 10 Gleise geschleppt wurden (beinahe noch von einem nahenden Zug überfahren worden) auf der anderen Seite des Bahnhofs bei einem Lastwagen-Transport-Unternehmen.  Wann sind Räder in Tanger?  Morgen. Preis? 2x250 Dirham 50 €. Nein danke.

Wir fragen nach dem Bus Terminal und bekommen von einem jungen Mann eine genaue Beschreibung in Englisch: Station Oulet Ziane. Gaby will ins Hotel Ibis direkt am Bahnhof sofort.  Wolfgang will nach Tanger egal wie.

Nach einem Espresso im Armenviertel mit freundlich-interessierter Begrüßung und ziemlichen Verständigungsschwierigkeiten fragen wir uns durch und landen an einer Tankstelle mit diesem Namen. Keine Busse zu sehen. Weiter ins Ungewisse auf einem vierspurigen Highway bergauf.

Montag, 15. April 2013

Freitag 12. April 2013 Casablanca Airport - Hauptbahnhof 40 km Taxi

Nach einem Espresso muss Gaby erstmal eine rauchen.  Also mit Rädern kurz aus dem Airport raus. Als wir wieder zum Bahnhof rein wollen: Halbe Stunde anstehen zur erneuten Sicherheitskontrolle und alles Gepäck wieder runter.  Casa fing an so richtig Spaß zu machen.

Dann runter zum Bahnhof im Airport. Personen ja, Fahrräder nein. Wir wollen es nicht glauben und verlangen den Chef de Gare:
Strikte Weigerung unsere Räder mit der Bahn die 40 km vom Airport zum Hbf Casablanca mitzunehmen.

Wolfgang macht einen Riesenaufstand. Droht mit dem Tourismus-Ministerium. Zwecklos. Sture Beamteköppe. Haben anscheinend Angst, was Falsches zu machen.

Wir suchen nach Hilfe, wie wir zum Hauptbahnhof in City kommen. Aber keine Touri-Info an Airport. Kein Stadtplan am Kiosk. Und (natürlich) kein Wifi. Hätten wir bloß den direkten Weiterflug nach Tanger gebucht. Der hätte aber das Doppelte,  also noch mal 2 x 210€ mehr gekostet.

Nach der Abfuhr am Bahnhof wieder raus. Taxifahrer wollten 400 Dinar 40 € . Ich sage 250. 350? No. 300? No. 250 oder Tschüß.

Wir schwingen uns auf die Räder nach Casa zu radeln. Wissen nur die ungefähre Himmelsrichtung.

Taxifahrer rennen hinter uns her. 25 € in Scheinen, also 250 Dirham: ok. Räder rein in den Kofferraum. Wir sind froh,  dass wir nicht geradelt sind. Autobahnen ohne Ende und ein Kilometer dicker Slum Gürtel um Casablanca herum.

Album Wolfgang

Fortsetzung folgt.


Freitag 12. April 2013 Flug Tunis - Casablanca

Nachdem wir mit 2 Stunden Verspätung von Tozeur in einer Propellermaschine kurz vor Mitternacht in Tunis gelandet sind (solche Verspätungen werden in Tunesien ganz locker genommen), richten wir uns auf eine "Übernachtung" auf dem Airport Tunis ein.

Der Flieger nach Casablanca in Marokko geht um 8 Uhr. Die "Gepäck-Einwickel-Maschine" öffnet um 6 Uhr. Die Räder von Tozeur nach Tunis wurden ohne Verpackung, Lenker querstellen etc. einfach  so kostenlos mitgenommen. Nur Luft aus den Reifen und fertig. Wir sind gespannt,  wie das in Tunis läuft. 

Erstmal richten wir uns ein Nachtlager auf dem Boden ein - wie eine Familie mit kleinen Kindern neben uns- und schlafen ein paar Stunden.

Um 6 an der Packstation: Nein, die Räder werden nicht wie in Kairo mit Folie eingewickelt. Warum?  Geht nicht. Immerhin hilft der Mann an der Packmaschine uns die knallhart angezogenen Pedale mit dem 15er Schlüssel zu lösen. Mit unserem eigenen Klebeband fixieren wir die quergestellten Lenker und schieben die Räder zur Gepäckabteilung für Sperrgut.  Und sie werden problemlos übernommen.

Gegen 11 Uhr sind wir in Casablanca.  1 Stunde später haben wir unsere Räder wieder gerichtet und bepackt.  Wir wollen jetzt mit dem Zug vom Airport zum Hauptbahnhof und von dort mit der Bahn in weiter nach Tanger in ca. 5 Stunden. Dort übernachten oder, wenn es nach Wolfgang ginge, vielleicht dort sogar  gleich noch mit der Fähre nach Tarifa in Spanien.

Mario Apel aus Berlin (www.wikedtravel.net), der uns schon so viele tolle Reisetipps gegebenen hat, empfahl uns dort den Campingplatz Valdevaqueros 7 km nördlich von Tarifa.

Soweit der Plan.  Es kam alles ein wenig anders.


Freitag, 12. April 2013

Donnerstag, 11. April 2013

Mittwoch 10. April 2013 Tozeur 2. Tag 10 km Rad

... 60 km Ausflug zum Chott El Jerid  mit Taxi-Guide Fausi, der uns 30 km auf die Mitte des ausgetrockneten Salzsees zu einem kleinen Touri-Café fährt.  Ein Erlebnis der besonderen Art.
Album Gaby

Album Wolfgang


Dienstag 9. April 2013 Tozeur 1. Tag 10 km

Tozeur ist eine sog. Wüsten-Oase oder auch "Medina der Wüste" genannt, nahe der algerischen Grenze,aber ein sicherer Touristenort mit wunderbaren hellen Backstein-Gebäuden. Es gibt auch mediterane Oasen wie Gabès und Bergoasen wie Chebika oder Temerza.

Wir radeln zum Flughafen,  um die Tickets nach Casablanca und den Transport unserer Räder zu checken.

Album Gaby - Ausflug zum Flughafen


Dienstag 9. April 2013 1. Tag Tozeur - die Wüsten-Oase

Zwei Stunden mit der Kutsche durch die Oase, auch das "Paradies" genannt.

Album Gaby - Kutschfahrt

Album Gaby - Menschen in Tozeur

Album Wolfgang - Kutschfahrt

Album Wolfgang - Bilder einer Oasen-Stadt

Album Wolfgang - historische Fotos


Montag 8. April 2013 Sfax - Tozeur (290 km Bahn)

Nach Tozeur fahren wir aus Zeit- und Sicherheitsgründen mit der Bahn. Wir wollen Mitte April in Spanien sein. Tozeur wurde uns von allen empfohlen. Die Bahn hat über 2 Stunden Verspätung und zuckelt dann durch Steppe und Wüste Richtung Algerische Grenze,  im Hintergrund immer die Ausläufer des Atlas, von den Tunesiern Kleiner Atlas genannt.

Album Gaby - Bahnreise

Erst in der Dunkelheit kommen wir an und Google Maps findet unser vorbestelltes Hotel wieder mal nicht.  Es sei 4 km entfernt.  Wir sollten besser ein Taxi nehmen,  sagen die BahnhofsBediensteten. Da lädt ein Taxi gerade einen Gast aus. Wir zeigen den Zettel mit dem Hotelnamen und sausen mit den bepackten Rädern hinter dem Taxi her zum Hotel. Der Taxifahrer freut sich über 10 Dinar und wir über ein preisgünstiges Hotel direkt im Zentrum an der Markthalle. Besser geht's nicht.

Auf unserem Zettel steht "Hotel DARGAWAR", über dem Eingang "Hotel DARGHAOUAR". Kein Problem für die sprachgewandten Tunesier.

Album Wolfgang - unser Hotel


Montag, 8. April 2013

Sonntag 7. April 2013 Sfax 3. Tag - Ausflug nach Kerkennah 41 km 

Aus Gabys Tagebuch:

"Für heute haben wir einen Ausflug zur Insel Kerkennah geplant. Alle Tunesier, mit denen wir gesprochen haben, schwärmen von dieser Insel.

Wollen los und stellen fest, dass es seit dem Gewitter gestern abend ordentlich abgekühlt hat und ein sehr kalter Wind weht. Also noch mal zurück und wärmere Klamotten anziehen, So kommt es, dass wir die Fähre um 10:30 Uhr verpassen. Die nächste geht um 12:30. Nach 1 1/2 Stunden sind wir auf der Insel. Mit Rückenwind geht es zum 32 km entfernten  anderen Ende der Insel.

Mit leichtem Grausen denken wir schon an den Rückweg. Die Straße führt schnurgerade vorbei an etwas verwarlost wirkenden Dattelpalmen-Plantagen und Olivenbäumen. Es geht durch kleinere Straßendörfer. Auf der Insel wird viel gebaut. Es gibt auch einige schöne Gebäude, die wohl als Wochenendhäuser oder Ferienwohnungen genutzt werden.

Nach 20 km sehen wir, wie sich Gewitterwolken über uns zusammenbrauen. Wir beschließen nach einem kurzen Abstecher in ein Resort (Sidi Fedj) zurückzufahren. 

Ein wenig enttäuscht sind wir schon von der Insel. Aber vielleicht sind wird auch zu verwöhnt und vergleichen in Gedanken zu viel mit unseren Inseln und den Buchten der Türkei und bei uns zu Hause. Vielleicht haben wir auch die schönen Seiten von Kerkennah heute nicht erreicht. Wir nehmen es sportlich und sagen uns, wir haben uns bewegt."

Album Gaby


Samstag, 6. April 2013

Samstag 6. April 2013 Sfax 2. Tag - Spaziergang Medina

Freitag 5. April 2013 Sfax 1. Tag 6 km

... ein gebrauchter Tag.

Wir verlassen schleunigst das nicht empfehlenswerte "Männerwohnhein" in der Maison des Jeunes und irren durch Sfax auf der Suche nach allem und nichts. 

Kein Tourismus-Büro,  kein Stadtplan, Google Maps stimmt vorne und hinten nicht, keine günstige Bleibe und ein Scheiß Verkehr.

Am Bahnhof erfahren wir, wie es in die WüstenOase Tozeur geht. Auf die Frage,  wo das Office de Tourisme ist, wird auf einen feinen Herren gezeigt: Das sei der Tourist-Chef, aber leider nicht mehr in Arbeit.

Nach dem Tulip 5*-Hotel,  wo man uns von 350 auf 190 Dinar (vergeblich) entgegen kommt,  stolpern wir zurück in das 2*-Hotel Thyna für 75 Dinar 37 €. Wieder mal ein Glücksgriff, wie sich bald heraus stellt.

Also doch kein so schlechter Tag.

Aber abends beim Einkaufen verlaufen wir uns in der Dunkelheit. GPS Google Maps hat veraltete Karten.  Freundliche Menschen führen uns auf den rechten Weg,  einfach so ohne Bakschisch.  Wir sind gedanklich immer noch ein wenig in Kairo.

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Freitag, 5. April 2013

Donnerstag 4. April 2013 El Jem - Sfax 71 km

Ein Horror-Trip gegen permanenten stürmischen Wind aus Süd-Süd-Ost. Windgeschwindigkeiten von 30-50 km/h lassen in der staubtrockenen Hügel-Landschaft mit ihren unendlichen Oliven-Plantagen auf der stark befahrenen Nationalstraße 1 oft nur 9-12 km/h zu. 

Heute werden wir nicht nur begrüßt und aufgemuntert. Einige Truckfahrer zeigen uns schlicht den Vogel. Ihr seid verrückt. Recht haben sie. Wir sind nahe dran, in dem fast schon Sandsturm aufzugeben, einen Minibus oder Privat-Laster anzuhalten und uns den Rest nach Sfax fahren zu lassen.

Um 13:30 Uhr haben wir bei Kilometer 34 Sfax gerade mal die Hälfte geschafft. Jetzt geht es aber nach einer Spaghetti- und Sandwich-Pause  auch vom Kopf her besser voran, die letzten 10 km nach Sfax durch eine eine 700.000 Einwohner-Stadt zum Glück immer leicht bergab. Der dichte Verkehr macht uns nichts. Um 17:30 Uhr stehen wir vor der Maison des Jeunes, die sogar mal in Google Maps zu finden ist.

Tageskilometer 71,40 km
Fahrtzeit 8:56 Std.
Schnitt 14:01 km/h

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Mittwoch, 3. April 2013

Mittwoch 3. April 2013 Mahdia - El Jem 54 km

Wir lassen uns am Morgen von dem "See-Friedhof" auf der Halbinsel von Mahdia beeindrucken. Nicht allein deswegen gefällt uns Mahdia, ein ansehnlicher Ort, der zum Verweilen einlädt.

Wir wollen aber das erste Mal ins Landesinnere, in die Stadt El Jem mit riesigem Kolosseum. Heute haben wir nur Südwest-Gegenwind aus dem Landesinneren und Wolfgang wundert sich, wie ein Wind aus der Wüste so kalt sein kann. Die Westdrift vom Atlantik?  Gaby findet den Wind angenehm kühl, stöhnt aber auch über die nicht endenden Steigungen in der Hügel-Landschaft, die bei Gegenwind doppelt weh tun. So sind 50 km gefühlte 80 km.

Wir fahren nur durch Oliven-Plantagen. Das erste Mal nur ländlich und wir fühlen uns wohl, auch weil alle uns freundlich grüßen und aufmuntern.

Das einzige Hotel von El Jem liegt 5 km außerhalb und auch noch in die falsche Richtung, ist aber ok. 3* auf der grüne Wiesen, die trockene Steppe ist. Eigentlich ein guter Platz das Zelt aufzuschlagen, weil Tankstelle nebendran. Geht aber aus Sicherheitsgründen nicht.

Hotel-Preis Ü/F 60 Dinar 30 € ist annehmbar, für tunesische Verhältnisse aber schon recht teuer bei Monatslöhnen zwischen 500 und 1000 Dinar (vom Nachwächter in Jugendherberge,  über den Taxifahrer zum Lehrer). Es gibt ziemlich starke Inflation hier, sagen alle.

Prima Restaurant, denn noch mal in die Stadt einkaufen oder essen gehen sind wir zu müde.Schön schnelles Wifi für die Dropbox-Sicherung unserer Fotos.

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Dienstag 2. April 2013 Sousse - Mahdia 80 km

Flotte Tour mit Rückenwind.  Monastir enttäuschend. Einiges an Industrie gesehen und kilometerlange Olivenplantagen und viel Gemüseanbau. Viel Touristisches heruntergekommenen, außer einigen Hotel-Prachtstücken. Ganze Landschaftstriche schlimm vermüllt.
Mahdia aber macht einen guten Eindruck. Das Maison des Jeunes ist allerdings eine Abriss-Ruine. Checken im 1* Hotel Corniche ein - mehr als einfach für 30 Dinar 15 € DZ Ü/F, aber eine wunderbar heiße Dusche.

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Montag 1. April 2013 Sousse 4. Tag - Ausflug mit Louages (Minibusse) nach Kairouan, 50 km im Landesinneren

Kairouan ist eine heilige Stadt, die ehemalige Hauptstadt der Aghlabiden Emire und "bis zum 11. Jahrhundert ... ein wichtiges Zentrum der islamischen Gelehrsamkeit in Nordafrika (Ifriqiya)" und „Hauptstadt der islamischen Kultur 2009“. (Wikipedia)

Album Wolfgang Überblick

Wir schauen uns an

1. die Große Moschee,
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2. das riesige Wasserwerk
(Aghlabiden Becken aus dem 9. Jh. n. Chr.),

3. die „Drei-Tore-Moschee“ (Moschee des Mohammed ibn Khairun) nur von außen,  weil schon geschlossen,

4. ein prachtvolles Haus mit Multimedia-Schau

Album Wolfgang  zu 2.  - 4.,  tunesische Teppichkunst, wofür Kairouan Zentrum ist, und der Souk

5. das Haus eines Sultans aus dem 19. Jh., heute ein Teppich-Geschäft der besonderen Art

Album Wolfgang

Den berühmten Barrouta Brunnen finden wir nicht. Die Ausschilderung ist nicht besonders gut. Dafür wieder mal ein schöner Bummel durch die Altstadt.

Album Gaby - Ausflug Kairouan


Sonntag 31. März 2013 Sousse 3. Tag - Stadtbummel und Besuch des Archäologischen Museums

Ostersonntag in Deutschland und Zeitumstellung. Die Heimat ist uns jetzt eine Stunde voraus. Schreiben Ostergrüße über WhatsApp mit unserer neuen Tunesien-TelefonCard.

Beim Bummel in die Stadt sehen wir auf dem Platz,  wo gestern die Palästina-Solidarität stattfand,  eine große Aktion der Pfadfinder, die auch bei uns in der Jugendherberge ihre Zelte aufgeschlagen hatten.

Beim Spaziergang durch die Medina entdecken wir das Archäologische Museum, das uns Hamza so sehr empfohlen hat. Der Besuch ist lohnenswert.  Wir haben noch nie so prachtvolle Mosaiken gesehen.

Album Gaby  Museum

Album Gaby  Spaziergang Medina

Abends in unserem Stamm-Restaurant Kaiser direkt gegenüber der Jugendherberge Fußball TV mit erstem Eintracht-Sieg seit langem. Die Tunesier freuen sich mit uns.


Samstag 30. März 2013 - Mischisradtouren: Bisher 6532 km Radkilometer

... wobei wir meist nicht auf Kilometer, sondern auf Genuss fahren. 

Europa 02.06. - 15.09.2012
3,5 Monate 4068 km

Türkei 18.09. 24.11.2012
2,5 Monate 1014 km

Israel 08.12.12 - 08.02.13
3 Monate 641 km

Ägypten 12.02. - 18.03.13
5 Wochen 442 km

Tunesien 18.03. - bisher
bis zum 30.03.13 367 km

Gesamt bis 30.03.2013
6532 km


Dienstag, 2. April 2013

Samstag 30. März 2013 - Sousse 2. Tag 8 km - Umzug in die Maison des Jeunes

Wir fahren wieder nach Sousse rein, entlang der schönen Promenade und erleben auf einem Platz am Meer eine Palästina-Solidaritätsaktion  "30. März Tag des Bodens" (Zeitungsartikel dazu).

Album Wolfgang - Stand "Tag des Bodens"

Ein besonderes Erlebnis nach unseren zwei Monaten in Israel und in den Palästinensischen Autonomie-Gebieten.

Als wir an der Jugendherberge ankommen,  ist auch dort die Palästina-Solidarität mit Volkstanz, Rockband, Unterschriften-Aktionen und Plakaten voll im Gang.

Album Wolfgang - Solidarität mit Palästina in der Maison des Jeunes

Alles junge Leute mit großem Engagement.  Das Verständnis für die Existenz Israels "auf palästinensischen Boden" ist hier bei allen,  mit denen wir bisher gesprochen haben, gleich Null.

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Freitag 29. März 2013 Sousse 1. Tag 20 km - zu Gast bei Warmshowers-Host Hamza

Wir fahren nach Sousse rein. Deutsche und französische Touristen sprechen uns an. Besonders Peter,  70-jähriger ehemaliger Organisator der Guthsmut-Läufe auf dem Rennsteig im Thüringer Wald, will alles über unsere Tour wissen und plant eine "Transalp" entlang der Via Claudia Augusta. Wir geben ihm ein paar Tipps.

Weiter radeln wir entlang der Promenade und  schieben wir unsere voll bepackten Räder durch das Zentrum und den Rand der Medina (von Mauern umgebene Altstadt). Wir werden zwar beäugt, aber keineswegs besonders beachtet. Die Tunesier sind recht gelassen und (meistens) sehr freundlich und keineswegs aufdringlich.

Am Nachmittag nehmen wir tel. Kontakt mit unserem Warmshowers-Gastgeber Hamza auf, einem 23jahrigen Ingenieur-Studenten. Wir verabreden uns in einer Stunde an einem Hospital und fahren glatt zum falschen.

Aber Hamza holt uns nach mehreren Telefonaten auch dort mit seinem kleinen Mountainbike ab uns saust mit uns 6 km durch dichten Verkehr zum Haus seiner Eltern. Dort wartet seine Freundin schon, ihn auf ein Jazzkonzert mitzunehmen.  Daraus wird aber nichts.  Er wird von seinen (sehr sympathischen) Eltern zu seinen Gästen zurück beordert.

Wir bekommen ein noch schlechteres Gewissen, weil wir für die ganzen Verzögerungen verantwortlich sind.Wir werden mit Gastfreundschaft verwöhnt und mit Calamari und anderen Leckereien bewirtet. 

Nach dem Essen fahren wir verspätet - aber das macht überhaupt nichts - zum monatlichen Sousse-CouchsurfingTreffen, dessen Leiter Hamza  ist, und mit großem Hallo begrüßt wird, vor allem von den weiblichen Teilnehmerinnen.

In einem schicken Café sitzen wir bis nach Mitternacht mit bald 15 jungen Tunesiern, Franzosen und Amerikanern zwischen 20 und 35, in der Mehrzahl junge Frauen, zusammen. Alle super gebildet, vielsprachig und weltoffen. Ein sehr munteres und lustiges Treffen.

Fotos können wir dummerweise nicht machen. Unsere Handys sind nämlich während der ganzen "Wo ist Hamza-Suchaktion" batterie-mäßig leer gelaufen.  Scheiß Technik, wenn man sie wirklich mal braucht. Aber Hamza verspricht,  uns welche zu senden.

Hier sind sie:
Album Wolfgang - zwei Fotos vom Couchsurfing-Treffen. Hi Hamza, thank you so much!